Jedes Jahr ist einem Tier gewidmet,welches sich
alle 12 Jahre wiederholt. 2015 ist das Jahr des Schafes und wer in diesem Jahr
geboren wurde (2003, 1991, 1979 etc.) , sollte deshalb besonders viel Glück
haben. Dementsprechend wird auch alles mit goldenen Schafen dekoriert. Manchmal
sieht man jedoch auch Ziegen oder ähnliche Tiere, da es meiner Vermutung nach keine
eindeutige Übersetzung für das chinesische Wort Schaf gibt. Bis jetzt habe ich
folgende Varianten gelesen...
„Happy new year of the goat“
„Happy new year of the ram“
„Happy new year of the sheep“
„Happy new year of the lamb“
Das
chinesische Neujahr verbringt man traditionell mit der Familie, wie etwa bei
uns Weihnachten. Deshalb reisen in diesen Tagen über 3 Milliarden Asiaten nach
Hause zu ihren Familien. Aus diesem Grund sind die Flüge in dieser Zeit doppelt
so teuer wie sonst, und es wird davon abgeraten zu verreisen.
Eine Tradition, welche ich auch erleben durfte, ist das Überreichen von kleinen roten Umschlägen, welche an junge, unverheiratete Familienmitglieder überreicht werden. Darin befinden sich üblicherweise 20 HKD was ca. 2 Euro entspricht. Zu meiner grossen Überraschung,
habe ich auch einige dieser Couverts von Verwandten meiner Kollgen überreicht bekommen. Ich habe dann immer mit „Gong Hei Faa Joy“ geantwortet. Dies
wünscht man sich üblicherweise an Neujahr, und bedeutet, dass man seinem
Gegenüber im kommenden Jahr noch mehr Geld wünscht. Ich fand es etwas ironisch, seinem Gegenüber noch mehr Geld zu wünschen, nachdem man gerade Geld geschenkt bekommen hat.
Nach zwei Familien Essen hatte ich dann eine kleine Sammlung an „Glückscouverts“.
Nach zwei Familien Essen hatte ich dann eine kleine Sammlung an „Glückscouverts“.
Glückscouverts |
Eine
weitere Tradition ist links, rechts und über der Eingangstüre rote Banner mit
chinesischen Schriftzeichen aufzuhängen. Darauf stehen Dinge, welche man sich
für das neue Jahr wünscht. In meinem chinesisch Kurs durfte ich diese
chinesischen Zeichen selber auf Banner pinseln. Dabei viel mir auf, dass sich die Chinesen am liebsten Geld oder eine gute Karriere wünschen. Als ich den
chinesischen Kunst Professor nach den Zeichen für Gesundheit fragte, hat
mich dieser verwundert angeschaut, und mir geraten ich solle mir lieber
Geldsegen wünschen. Schlussendlich habe ich dann die Zeichen für Glück, langes
Leben und Weltfrieden auf mein Papier gepinselt.
l.u. langes Leben, l.o. Gück, oben Happy new Year, r. Peace on Earth |
Exotisch wird es, wenns ums Essen geht. So durfte ich auch an den
Neujahres Essen einige für mich neue Speisen probieren. Schnecken, geröstete
Tauben, Abalaon Muscheln und spezielle Gemüse und Pilzarten standen auf der
Speisekarte. Spannend war, dass fast jedes Mahlzeit eine spezielle Bedeutung hat.
Die Abalon Muscheln ähneln von der Form her den alten chinesischen Goldbarren
und sind deshalb sehr beliebt (und auch sehr teuer). Die Nudeln, welche serviert wurden, sind gut für ein langes leben und die Schweinsfüsse bringen Glück.
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- Die Chinesen glauben meist, dass der Verzehr von spezifischen Körperteilen eines Tieres auch zur Verbesserung des jeweiligen eigenen Körperteils führt (z.B. Fischaugen zu essen verleiht bessere Sehkraft, Schweinefüsse zu essen ist gut für die Beine und Tierhaut strafft natürlich die eigene Haut)
- Wenn das chinesische Wort einer Speise ähnlich klingt, wie das Wort für etwas Wünschenswertes (Glück, Geld, Gesundheit etc.), so führt der Verzehr der Speise das, was man sich wünscht, herbei.
- Die meisten anderen absurden Speisen bringen Glück, Geldsegen, Potenzsteigerung oder ein langes Leben
Das Highlight des chinesischen Neujahrs war natürlich das gewaltige Feuerwerk mit der Skyline von Hong Kong als Kulisse. Auf dem Weg dort hin, war mir allerdings etwas mulmig zumute, da schon in der Metrostation aus den Boxen zu hören war, dass Crowd Controll (Menschenmassen Kontrolle) Regeln etabliert waren und man sich bitte an die Informationen der zahlreichen Polizisten halten solle. Es bewegten sich unzählige Menschenmassen in Richtung Avenue Of Stars von wo aus man einen perfekten Blick auf die Skyline hat.
Wir waren nicht die einzigen, welche das Feuerwerk sehen wollten |
Durch die vielen Menschen, konnten wir nicht den besten Platz ergattern und hatten einige Palmen im Blickfeld. Dies verleihte dem ganzen eine spezielle Atmosphäre und es kam schon fast etwas Karibik Feeling auf bei 20 Grad im Februar.
Ich
wünsche ein glückliches chinesischen Neujahr oder „Xing nian quai le“, wie man
auf Mandarin sagt.