Tag 5: 23.12.2014
Der Wecker
läutete bereits um halb sechs in der Früh. Nach einem schnellen Frühstück ging
es um 06:15 auf zum Flughafen um nach Hue zu fliegen. Dort kamen wir um 10:00
Uhr an. Da man erst gegen 12:00 einchecken konnte, deponierten wir unser
Gepäck und machten uns auf den Weg um
die Zitadelle der Stadt zu erkunden. Eine Vietnamesin bot uns an, uns für 1 US Dollar
pro person mit dem Boot über den Fluss zu fahren, welcher zwischen unserem
Hostel und der Zitadelle lag. Als wir bereits auf dem Boot waren wollte sie jedoch mehr Geld, da wir aber nicht bereit waren, mehr für die kurze Überfahrt zu
zahlen, liess sie uns an der nächst besten Stelle am gegenüberliegenden Ufer
wieder aussteigen und wir mussten uns den Weg zurück zu einer begehbaren Strasse selber suchen.
Die Zitadelle fanden wir schlussendlich zum Glück trotzdem. Ausserhalb davon war von den USA zurückgelassenes
Kriegsgerät ausgestellt. In der Zitadelle selber erstrahlten einige restaurierte Tempel in alter Pracht. Viele der ehemaligen
Gebäude konnten jedoch noch nicht wieder aufgebaut werden, nachdem sie im
Vietnam Krieg zerstört wurden.
Tag 6: 24.12.2014
Heute stand
die Tour durch die ehemalige entmilitarisierte Zone (Demilitarized Zone – DMZ)
zwischen Nord und Süd Vietnam auf dem Programm. In weiser Voraussicht haben wir
nicht die „Standard-Hostel-Touri“ Tour gebucht, welche schon um 06:00 Uhr in
der Früh startet. Auf Tripadvisor haben wir eine private Tour mit einem Vietnam
Kriegsveteran (Mr. Trung) gefunden und dort eine halbtages Tour gebucht welche
statt 20 Dollar Pro Person 30 kostete. Dafür konnten wir ausschlafen und Mr.
Trung hat uns um 10 Uhr mit seinem Fahrer abgeholt. Schon bei der
eineinhalbstündigen Fahrt zur entmilitarisierten Zone hatte sich die Tour
ausbezahlt, denn Mr. Trung hat uns während der ganzen Fahrt von seinen eigenen Erlebnissen aus dem Vietnamkrieg
berichtet.
Aussergewöhnlich
war, dass Mr. Trung nicht gegen die USA war, da er damals für den Süden
kämpfte. Er betonte oft, dass die Gräueltaten, die Minen und die schlimmen
Folgen des Vietnamkreiges auf das Konto beider Kriegsparteien gehen. Allerdings
muss man erwähnen, dass die Bombardierungen und der Einsatz des Giftes „Agent
13“ schon hauptsächlich den USA zuzuschreiben sind. Besonders interessant war, dass Mr. Trung
selbst nach dem Vietnamkrieg 2,5 Jahre in Kriegsgefangenschaft war und uns
eindrücklich Dinge darüber erzählte.
Als erstes
besuchten eine, mit einschusslöchern übersähte, Ruine einer Kirche. Im
Gegensatz zur Infotafel davor, welche betonte dass die Einschusslöcher ausschliesslich
von den USA verursacht wurden, erklärte
uns Mr. Trung, dass es (logischerweise) beide Kriegsparteien waren, welche für
die Zerstörung zu Verantworten hatten.
Das Highlight
der Tour war der Besuch eines Tunnelsystems, in welchem die Vietnamesen während
des Vietnamkrieges bis zu 5 Jahre lebten. Schon bei Ankunft fiel die von
Bombenkratern geprägte Landschaft auf. Durch einen der 13 Eingänge betraten wir
das enge Netzwerk von Tunneln, welche mit einfachstem Werkzeug in den Lehmboden
gegraben wurden. Mr. Trung konnte sich im Tunnel ohne Probleme aufrechte gehen,
wohingegen wir uns stetig in gebückter Haltung fortbewegen mussten. In den Tunnelgängen befanden sich
jeweils Nischen von circa einem Quadratmeter. Mr. Trung erklärte uns, dass hier
Familien während 5 Jahren lebten und sogar Babys in den Tunneln geboren wurden.
Der Tag mit
Mr. Trung war sehr prägend und hat uns geholfen die Kultur Vietnams etwas
besser zu verstehen. Natürlich hat Mr. Trung auch von uns 5 Sterne auf Tripadvisor erhalten.
Das Weihnachtsfest am Abend desselben Tages darf nicht vergessen werden. Zur Feier gab es ein leckeres "westliches" Essen in einem Hotel in Hue.
Tag 7: 25.12.2014
Um 8 Uhr morgens fuhr der Bus in Richtung Hoi An. In diesem idyllischen
Touristen Städtchen kamen wir dann gegen Mittag an. Am Nachmittag haben wir die
Altstadt von Hoi An erkundet, doch leider regnete es die ganze Zeit. Besonderes
Highlight war eine Brücke welche den mit Fischebooten überseeten Fluss überagte.
Auch die Tempel und zahlreichen kleinen Strassenläden, welche Laternen, Anzüge oder sonstige Souvenirs verkauften, verliehen dem Städtchen das gewisse etwas.
Da es in Hoi An leider regnete und der Wetterbericht auch für Dalat (wo River Rafting und Plantagenbesuch geplant war) keinen Sonnenschein vorsah, beschlossen wir unseren Plan etwas zu ändern. Statt am nächsten Abend mit dem Bus 18 Stunden nach Dalat zu fahren, buchten wir einen einstündigen Flug nach Saigon (auch bekannt al Hoh Chi Minh City) wo sonnige 30 Grad herrschen sollten. Da Vietnam ein sehr langezogenes Land ist, besitzt das Land mehrere Klimazonen. Im Norden (Hanoi) war es winterlich trocken bei 10 Grad. In der Mitte (Hoi An und Hue) war gerade Regenzeit bei 18 Grad und im Süden (Saigon) strahlte die Sonne bei 30 Grad.
Tag 8: 26.12.2014
Bevor wir Hoi An am Abend verliessen, beschlossen wir die ländliche Gegend noch etwas
zu erkunden. Glückerlicherweise hörte es am Nachmittag auf zu regnen und wir
mieteten uns Scooter um das Land und die Leute hautnah zu erleben. Die von
Reisfeldern und Fischern geprägte Landschaft lieferte ein eindrückliches Bild
ab.
Ausserdem haben
wir einen Markt entdeckt, an welchem alles angeboten wurde, was das fruchtbare
Land her gab. Egal ob duftender Fisch, frisches Gemüse oder exotische Früchte - hier
gab es alles zu spottpreisen. Wir nutzten die Gelegenheit und haben uns 3 kg
Passionsfrüchte für 1 Dollar pro Kilo gekauft. Die folgende Woche gab konnten
wir deshalb täglich köstliche Passionsfrüchte geniessen.