Tuesday, 13 January 2015

Reisebericht Vietnam Teil 2: Hue & Hoi An


Tag 5: 23.12.2014


Der Wecker läutete bereits um halb sechs in der Früh. Nach einem schnellen Frühstück ging es um 06:15 auf zum Flughafen um nach Hue zu fliegen. Dort kamen wir um 10:00 Uhr an. Da man erst gegen 12:00 einchecken konnte, deponierten wir unser Gepäck  und machten uns auf den Weg um die Zitadelle der Stadt zu erkunden. Eine Vietnamesin bot uns an, uns für 1 US Dollar pro person mit dem Boot über den Fluss zu fahren, welcher zwischen unserem Hostel und der Zitadelle lag. Als wir bereits auf dem Boot waren wollte sie jedoch mehr Geld, da wir aber nicht bereit waren, mehr für die kurze Überfahrt zu zahlen, liess sie uns an der nächst besten Stelle am gegenüberliegenden Ufer wieder aussteigen und wir mussten uns den Weg zurück zu einer begehbaren Strasse selber suchen.

Die Zitadelle fanden wir schlussendlich zum Glück trotzdem. Ausserhalb davon war von den USA zurückgelassenes Kriegsgerät ausgestellt. In der Zitadelle selber erstrahlten einige restaurierte Tempel  in alter Pracht. Viele der ehemaligen Gebäude konnten jedoch noch nicht wieder aufgebaut werden, nachdem sie im Vietnam Krieg zerstört wurden.




Tag 6: 24.12.2014


Heute stand die Tour durch die ehemalige entmilitarisierte Zone (Demilitarized Zone – DMZ) zwischen Nord und Süd Vietnam auf dem Programm. In weiser Voraussicht haben wir nicht die „Standard-Hostel-Touri“ Tour gebucht, welche schon um 06:00 Uhr in der Früh startet. Auf Tripadvisor haben wir eine private Tour mit einem Vietnam Kriegsveteran (Mr. Trung) gefunden und dort eine halbtages Tour gebucht welche statt 20 Dollar Pro Person 30 kostete. Dafür konnten wir ausschlafen und Mr. Trung hat uns um 10 Uhr mit seinem Fahrer abgeholt. Schon bei der eineinhalbstündigen Fahrt zur entmilitarisierten Zone hatte sich die Tour ausbezahlt, denn Mr. Trung hat uns während der ganzen Fahrt von seinen eigenen Erlebnissen aus dem Vietnamkrieg berichtet.

Aussergewöhnlich war, dass Mr. Trung nicht gegen die USA war, da er damals für den Süden kämpfte. Er betonte oft, dass die Gräueltaten, die Minen und die schlimmen Folgen des Vietnamkreiges auf das Konto beider Kriegsparteien gehen. Allerdings muss man erwähnen, dass die Bombardierungen und der Einsatz des Giftes „Agent 13“ schon hauptsächlich den USA zuzuschreiben sind.  Besonders interessant war, dass Mr. Trung selbst nach dem Vietnamkrieg 2,5 Jahre in Kriegsgefangenschaft war und uns eindrücklich Dinge darüber erzählte.

Als erstes besuchten eine, mit einschusslöchern übersähte, Ruine einer Kirche. Im Gegensatz zur Infotafel davor, welche betonte dass die Einschusslöcher ausschliesslich  von den USA verursacht wurden, erklärte uns Mr. Trung, dass es (logischerweise) beide Kriegsparteien waren, welche für die Zerstörung zu Verantworten hatten.



Das Highlight der Tour war der Besuch eines Tunnelsystems, in welchem die Vietnamesen während des Vietnamkrieges bis zu 5 Jahre lebten. Schon bei Ankunft fiel die von Bombenkratern geprägte Landschaft auf. Durch einen der 13 Eingänge betraten wir das enge Netzwerk von Tunneln, welche mit einfachstem Werkzeug in den Lehmboden gegraben wurden. Mr. Trung konnte sich im Tunnel ohne Probleme aufrechte gehen, wohingegen wir uns stetig in gebückter Haltung fortbewegen  mussten. In den Tunnelgängen befanden sich jeweils Nischen von circa einem Quadratmeter. Mr. Trung erklärte uns, dass hier Familien während 5 Jahren lebten und sogar Babys in den Tunneln geboren wurden.



Der Tag mit Mr. Trung war sehr prägend und hat uns geholfen die Kultur Vietnams etwas besser zu verstehen. Natürlich hat Mr. Trung auch von uns 5 Sterne auf Tripadvisor erhalten.
Das Weihnachtsfest am Abend desselben Tages darf nicht vergessen werden. Zur Feier gab es ein leckeres "westliches" Essen in einem Hotel in Hue. 

Tag 7: 25.12.2014

Um 8 Uhr morgens fuhr der Bus in Richtung Hoi An. In diesem idyllischen Touristen Städtchen kamen wir dann gegen Mittag an. Am Nachmittag haben wir die Altstadt von Hoi An erkundet, doch leider regnete es die ganze Zeit. Besonderes Highlight war eine Brücke welche den mit Fischebooten überseeten Fluss überagte. Auch die Tempel und zahlreichen kleinen Strassenläden, welche Laternen, Anzüge oder sonstige Souvenirs verkauften, verliehen dem Städtchen das gewisse etwas.




Da es in Hoi An leider regnete und der Wetterbericht auch für Dalat (wo River Rafting und Plantagenbesuch geplant war) keinen Sonnenschein vorsah, beschlossen wir unseren Plan etwas zu ändern. Statt am nächsten Abend mit dem Bus 18 Stunden nach Dalat zu fahren, buchten wir einen einstündigen Flug nach Saigon  (auch bekannt al Hoh Chi Minh City) wo sonnige 30 Grad herrschen sollten. Da Vietnam ein sehr langezogenes Land ist, besitzt das Land mehrere Klimazonen. Im Norden (Hanoi) war es winterlich trocken bei 10 Grad. In der Mitte (Hoi An und Hue) war gerade Regenzeit bei 18 Grad und im Süden (Saigon) strahlte die Sonne bei 30 Grad.

Tag 8: 26.12.2014

Bevor wir  Hoi An am Abend verliessen, beschlossen wir die ländliche Gegend noch etwas zu erkunden. Glückerlicherweise hörte es am Nachmittag auf zu regnen und wir mieteten uns Scooter um das Land und die Leute hautnah zu erleben. Die von Reisfeldern und Fischern geprägte Landschaft lieferte ein eindrückliches Bild ab.




Ausserdem haben wir einen Markt entdeckt, an welchem alles angeboten wurde, was das fruchtbare Land her gab. Egal ob duftender Fisch, frisches Gemüse oder exotische Früchte - hier gab es alles zu spottpreisen. Wir nutzten die Gelegenheit und haben uns 3 kg Passionsfrüchte für 1 Dollar pro Kilo gekauft. Die folgende Woche gab konnten wir deshalb täglich köstliche Passionsfrüchte geniessen.






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