Sunday, 7 June 2015

Japan – zu Gast im höflichsten Land der Welt

Tokyo

Bereits kurz nach meiner Ankunft am Narita Airport in Tokyo merkte ich, dass in Japan etwas grosses auf mich zukommen würde. Denn bereits nach 5 Minuten Fahrt im Flughafen Bus, war ich in der Stadt – und durchfuhr diese für weitere 90 Minuten. Danach kam ich bei der Endstation des Buses in Shinjuku an, welches auch die grösste Metro Station der Welt ist (täglich passieren über 3,6 Million Leute). Tokyo darf sich mit seinen 35 Millionen Einwohnern als grösstes städtisches Gebiet der Welt rühmen. Diese Menschenmassen bewältigt die Stadt mit einem ausserordentlichen öffentlichen Verkehrsnetz und extremer Höflichkeit – jeder nimmt Rücksicht und reiht sich bei jeder Metro sStation brav ein um auf die nächste Bahn zu warten.

Am selben Abend traf ich meinen Kollegen Cyrill in Shibuya. Er hatte mir freundlicherweise für die kommenden Tage Asyl in seinem Studentenwohnheim gewehrt. Unser Treffpunkt war die Hachiko Statue in Shibuya, welche einen Hund darstellt, der für seine besondere Loyalität berühmt ist. Dieser wartete jeden Tag an der selben Stelle bei der Shibuya Station auf sein Herrchen. Selbst nachdem das Herrchen verstorben war, kehrte Hachiko für die nächsten 9 Jahre jeden Tag an die Stelle zurück, um auf sein Herrchen zu warten, bis er selber verstarb.

In Shibuya überquerte ich auch sogleich die grösste Kreuzung der Welt – die Berühmte Shibuya Crossing. Hier kann man sich die Menschenmassen von Tokyo vor Augen halten, da jedesmal wenn die Fussgängerampeln auf Grün Wechseln unendlich viele Menschen die Kreuzung in alle Richtungen überqueren. 

Doch genug der Grössenvergleiche, denn Tokio bietet noch vieles mehr, wie beispielsweise entspannende Grünflächen, schöne Tempel und beeindruckende Architektur. So habe ich gleich in den ersten Tagen den Meiji Shrine besucht, welcher von einem grossen Park und einem künstlichen Wald umgeben ist. Man sagt für den Wald wurden aus allen Teilen Japans Bäume herangeschafft und die Alleen welche diese Bäume formen waren wirklich erstaunlich. Zufälligerweise wurde beim Meiji Tempel noch eine traditionelle japanische Hochzeit abgehalten, welche sehr interessant war.

Der Shijo Tempel in Asakusa liegt am Ende einer turbulenten Touristen Strasse. Er ist jedoch von entspannenden Zen Gärten umgeben, in welchen sich wiederum kleinere Schreine befanden. Sehr beeindruckend waren die fünfstöckig Pagoda und die Tore in welchen eine Art Lampions hingen. Beim Tempel habe ich ein Ritual ausprobiert:  Man musste aus einem Behälter ein Stäbchen ziehen, auf welchem eine Nummer Stand. Danach hat man sich aus dem Kästen mit der jeweiligen Nummer, die Glücks oder Unglücksbotschaft herausgesucht.  Beim Entziffern der Nummern haben mir freundlicherweise die Japaner geholfen. Da ich jedoch immer wieder unglückliche Botschaften erhielt, habe ich das Spiel dann sein gelassen.

Nebst Tempeln, Schreinen und Parks gibt es in Tokio noch eine Unmenge an Hochhäusern (jedoch weniger als in Hong Kong) und ein Paar Türme.  Einer der Berühmtesten Türme ist der Tokyo Skytree. Dieser wurde nach dem zweiten Weltkrieg erbaut und gilt als Symbol des aufstrebenden Japans.

Den Aufzug nach oben habe ich mir aus Budget Gründen jedoch gespart und die Aussicht auf die Skyline von Odaiba oder Rappongi Hills aus genossen. Im Rappongi Hills Hochhaus war die Aussichtsplattform in das Museum der modernen Kunst integriert, sodass ich für ein paar Skyline Bilder unweigerlich zum Kunstfreund wurde. Ausserdem konnte man im Metropolitan Building Gratis bis in das 42 Stockwerk. Dort habe ich die Skyline von Tokyo bei Nacht genossen.


Aussicht von Rappongi Hills

Tokyo bei Nacht
 
Panorama von Odaiba

Sunset Odaiba

Die 5 Tage in Tokyo vergingen schneller als mir Lieb war und ich habe viele tolle Eindrücke von der Stadt erhalten. Ob beheizte Toiletten Sitze, Leute die sich beim Begrüssen sehr tief verbeugen oder Sushi dass vollautomatisch auf per Roboter zum Platz gefahren kommt - Japan hat schon so seine Eigenheiten. Dank meinem Guide und Gastgeber Cyrill durfte ich auch einige Insider der Stadt kennen lernen, deshalb an dieser Stelle Vielen Dank für die Gastfreundschaft!