Sunday 24 August 2014

Die erste Woche in Hong Kong ist überstanden

Seit nun einer Woche lebe ich in Hong Kong und es hat sich einiges geändert seit ich am Freitag (16.08.2014) mit einem Wagen voller Gepäck hier angekommen bin.



Nach der Ankunft in Hong Kong konnte ich zum Glück bei Bekannten Couch surfen. Somit hatte ich die ersten Tage ein Bett über dem Kopf und konnte mich um alle wichtigen Dinge kümmern.

Anmeldung an der Uni


Am nächsten Tag stand gleich die Anmeldung bei der Uni an. Erfreulicherweise lief alles glatt und bei der Anmeldung an der Uni fiel mir auf, dass hier alles sehr effizient und einfach geregelt ist. An mehreren Stationen wurde zuerst kontrolliert ob ich die Bedingungen erfülle, mein Pass mit Visa kontrolliert und schliesslich ein Foto von mir aufgenommen. Falls ich irgendwo Probleme hatte (das Zimmer zur Foto Aufnahme nicht finden konnte) kam sofort jemand zu mir und bot mir Hilfe an, sehr freundlich die Leute hier. Nach 10 Minuten hatte ich meinen persönlichen Studentenausweis in der Hand und war „ready to go“.



Voller Neugier habe ich mich dann an der Uni umgeschaut um herauszufinden ob es irgendwelche interessanten Programme/ Vereine gibt um besser Fuss zu fassen. Ziemlich bald fiel mir auf, dass ich so ziemlich der einzige Europäer weit und breit bin und vergeblich suchte ich nach anderen Austauschstudenten.


Ausserdem war auffallend, dass an jeder Ecke Plakate mit dem Titel „O Camp“ und vielen chinesischen Zeichen hingen. Nach einigen Nachforschungen fand ich heraus, dass dies Einführungsprogramme für erstsemestrige Bachelorstudenten sind und die Frage, ob das auch was für mich wäre, wurde mit Kichern und „No, not for international students!“ beantwortet …

Wohnungssuche

Bevor ich nach Hong Kong flog, haben mich viele Kollegen auf die prekäre Wohnungssituation in Hong Kong angesprochen und mich vorgewarnt, dass die Wohnungen ziemlich teuer seien. Meine Antwort darauf war jeweils, dass es ja nicht viel schlimmer sein könne als in Zürich. Nichts desto trotz war mir etwas mulmig zumute, wenn ich daran dachte, in Hong Kong eine Bleibe zu suchen.
Glücklicherweise hatte meine Bekannte bereits etwas vorsondiert und vorgeschlagen, nach Wohnungen in der Nähe der Metrostation Kowloon Bay zu suchen. Diese Station befindet sich etwa in der Mitte der Uni meiner Freundin (HKUST) und meiner Uni (CityU). Hier eine Wohnung zu finden wäre vom Standort her ideal für uns. Also haben wir online nach Wohnungen in Kowloon Bay gesucht und bereits einige Besichtigungstermine vereinbart.


Am Montag nach dem ersten Wochenende in Hong Kong standen nun Wohnungsbesichtigungen auf dem Programm. Bereits am Morgen begaben wir uns nach Kowloon Bay um die ersten Agents zu treffen. Ich war sehr froh unsere Bekannte dabei zu haben, da sie das Quartier bereits kannte und auf Kantonesisch verhandeln konnte.  



Die Wohnungsbesichtigung lief (wie alles hier bis jetzt) ziemlich einfach und effizient ab:
  • ·        Rein in die Wohnung
  • ·        Schnell umschauen in der kleinen Wohnung (30 – 40 m^2)
  • ·        Abklären ob Kühlschrank und Waschmaschine vorhanden
  • ·        Nach Preis fragen und wieder raus

Damit wir bei den vielen Besichtigungen nicht den Überblick verlieren, haben wir zu jeder Wohnung einige Notizen zu den wichtigsten Kriterien Grösse, Preis, Klimaanlage, Kühlschrank & Waschmaschine, Möbel und Aussicht (in absteigender Reihenfolge) gemacht. Hier in Hong Kong ist die Standartausstattung bei Wohnungen etwas anders als gewohnt. Beispielsweise enthält nicht jede Wohnung notwendigerweise einen Kühlschrank, Herd oder eine Waschmaschine. Wichtig ist ausserdem das Vorhandensein von Klimaanlagen und gegen welche Himmelsrichtung die Aussenwand der Wohnung  gerichtet ist (Tipp von unserer Bekannten), da es je nach Sonneneinstrahlung sehr heiss werden kann.



Nachdem wir den ganzen Tag lang 16 Wohnungen besucht haben, standen drei Favoriten fest. Vom Agent haben wir erfahren, dass einer der Vermieter sofort bereit wäre uns die Wohnung zu vermieten. Wir waren sehr glücklich und hatten nicht damit gerechnet, nach einem Tag bereits vor einer definitiven Entscheidung zu stehen.

Landlords

Da die Wohnung bezahlbar, sehr sauber (frisch renoviert) und an bester Lage ist, haben wir sofort zugeschlagen. Doch bevor ans Einziehen zu denken war, mussten die „Landlords“ zum gegenzeichnen des Vertrages bewegt werden. Der Vermieter wird hier offiziell Landlord genannt und auch so behandelt- mit grösstem Respekt. Die Landlords unserer Wohnung waren eine dickere Hongkongerin und ein kleiner Hongkonger mittleren Alters. Bei der Besichtigung der Wohnung hatte ich sie zuerst für die Putzfrau und den Handwerker gehalten, da sie auf zwei kleinen Hockern unscheinbar in der Ecke sassen.
Unsere bekannte erledigte den nötigen Smalltalk mit den Landlords auf Kantonesisch. Unsere Aufgabe war es gerade zu sitzen, zu lächeln und ab und zu freundlich zu nicken.  Die Landlords wollten dann wissen was wir studieren und was uns nach Hong Kong treibt. Als ich meine Bekannte fragte ob wir die Landlords auch mal fragen sollten, was sie so machen (um das Gespräch etwas voranzutreiben), antwortete sie mir „You don’t ask the landlords what the are doing. They ask the questions!“ – zu Deutsch: Man fragt die Landlords nicht was sie machen, sie stellen die Fragen. Also blieb ich lieber lächelnd und nickend sitzen und gab brav Antwort.

Nach weiteren 15 Minuten freundlichen Nicken und gegen Bezahlung der ersten Miete als Deposit hatten wir noch am gleichen Tag unseren Mietvertrag in der Hand. Am nächsten Tag stand die Übergabe der Wohnung nach Bezahlung zwei weiterer Mieten an. Bei der Übergabe stellte sich dann heraus, dass die Landlords eigentlich ziemlich gut Englisch sprachen. Laut unserer Bekannten haben sie das bei der Vertragsunterzeichnung nicht durchblicken lassen, um herauszufinden was wir über sie auf Englisch sagten...

   

Nun hatten meine Freundin und ich bereits nach vier Tagen in Hong Kong eine eigene Wohnung und waren überglücklich. An Innenausstattung ist das nötigste vorhanden wie Kühlschrank, Waschmaschine, Herd, Lampen und natürlich Klimaanlage. Obwohl vorerst auf einer Luftmatratze schlafen müssen sind wir zufrieden. In den kommenden Tagen werden wir uns ans Einrichten machen.




No comments:

Post a Comment