Tuesday, 29 December 2015

Graduation in Hong Kong


Gerade noch sass am Flughafen in Hong Kong und verfasste vorerst meinen letzten Blog Eintrag, streife ich bereits wieder durch die Strassen von Hong Kong. Nur ist diesmal alles etwas stressiger, da ich nur für eine Woche hier bin und es viele Dinge auf meiner To Do List stehen. So möchte ich viele Orte nochmal besuchen und einigen Freunden Hallo sagen. Doch ganz oben auf meiner Liste steht meine Graduation.

Graduation ist Englisch für Abschlussfeier und da ich bereits meine Bachelorfeier wegen des Masterstudiums in Hong Kong verpasst hatte, möchte ich die Gelegenheit nicht missen, wenigstens meinen Masterabschluss gebürtig zu feiern. Dazu kommt noch, dass der Abschlussfeier in Hong Kong etwas mehr Bedeutung zukommt als in der Schweiz. So trägt man beispielsweise spezielle Kleidung (Academic Dress), welche je nach Studiengang eine andere Farbe trägt. Dazu gehört der klassische quadratische Hut mit einer Art Wimpel daran, den meisten bekannt aus amerikanischen Filmen.



Ausserdem tragen in Hong Kong viele Studenten ein Plüschtier (Teddybär) mit sich, welches ebenfalls im Academic Dress gekleidet ist. Darauf habe ich jedoch lieber verzichtet…



Die Abschlussfeier selber begann sehr traditionell. Der Dekan der Universität und die Vorsitzenden der einzelnen Lehrstühle liefen in einer Formation zum Podium der grossen Halle. Danach erklärte der Dekan die Abschlussfeier für eröffnet. Dann wurde eine lange Rede gehalten und die Chinesische Nationalhymne gespielt. Etwas paradox, da vor circa einem Jahr noch zehntausende Studenten in Hong Kong für von China unabhängige Wahlen demonstrierten.
Danach begannen auch schon die offizielle Abschlussfeier. Die Absolventen jedes Studienganges reihten sich auf, warteten bis ihr Name aufgerufen wurde, marschierten zum Podium, verbeugten sich vor dem Dekan, gaben dem stellvertretenden Dekan die Hand und verliessen die Bühne wieder (siehe video).



Das wars. Etwas mehr hätte ich schon erwartet aber bei der grossen Anzahl an Studenten, hätte die Veranstaltung wahrscheinlich ewig gedauert, wenn der Ablauf für jeden Student nicht auf das Minimum reduziert worden wäre. Immerhin wurde nachdem mein Name aufgerufen wurde noch erwähnt, dass ich mit Distinction (Auszeichnung) abgeschlossen hatte, was mich unter die top 10% der Absolventen meines Studienganges bringt.

+ steht für Distinction 
Alles in allem war die Abschlussfeier in Hong Kong die erneute Reise in die Metropole Wert. Ich bin sehr stolz auf meinen ausgezeichneten Abschluss und bin Froh, dass ich mich dafür entschieden hatte, meinen Master in Hong Kong zu abzuschliessen.

Monday, 20 July 2015

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei

Leichte Melancholie kam über mich, als ich die letzten Tage durch Hong Kong streifte. Überall wo ich noch etwas zu erledigen, hatte dachte ich mir stets – noch ein letztes Mal. Noch ein letztes Mal im Uni Pool längen schwimmen, ein letztes Mal durch die Rush Hour drängen, ein letztes Mal in Central unter den Wolkenkratzern spazieren und zum Schluss noch ein letztes Mal die Skyline bestaunen.
Obwohl ich das heisse, feuchte, überbevölkerte, vollbetonierte, laute, enge Hong Kong oft verflucht habe, vielen mir gegen Ende meines 11 monatigen Aufenthaltes hier oft die guten Dinge besonders auf.Deshalb möchte ich diese hier unter „10 Dingen welche ich an Hong Kong vermissen werde“ zusammenfassen. Diese Dinge habe ich mir in den letzten Wochen bewusst notiert, um später wenn ich zurück in der Schweiz bin zu vergleichen, welche Differenzen mir wirklich als erstes auffallen und was mir besonders Fehlen wird.

10 Dinge welche ich an Hong Kong vermissen werde

1. Skyline
Am beeindruckendsten in Hong Kong ist meiner Meinung nach die Skyline. Vor allem bei Nacht ist es sehr empfehlenswert an der „Avenue of Stars“ entlang zu spazieren und die bunt beleuchteten Wolkenkratzer auf der Insel zu bestaunen. Noch beeindruckender wird es, wenn man sich vor Augen hällt, dass die niedrigsten Gebäude, gerade mal so hoch sind wie der Zürcher Prime Tower und die höchsten über 400m erreichen.
Die Skyline heute - leider etwas regnerisch


2. Top ÖV
Das öffentliche Verkehrsnetz in Hong Kong ist wirklich ausgezeichnet. Rannte ich in der Schweiz oft zum Bus, um diesen noch zu erwischen und 30 Minuten Wartezeit zu vermeiden, fahren hier die Metros im 2- Minuten Takt.

3. Ladenöffnungszeiten
Kurz vor Ladenschluss noch schnell zum Supermarkt rennen – gabs nicht. Bei jeder Metro Station bekommt man die Basics im 7 Eleven, welcher wie der Name sagt Seven (AM) bis Eleven (PM) geöffnet ist. Falls es etwas Später wird, hat der CircleK Laden in der Mall unter dem Wohnblock sowieso 24h geöffnet.

4. Über einer Mall zu Wohnen
Dank einer Bekannten haben wir eine Wohnung an einer sehr guten Lage gefunen: Zwischen beiden Unis und über einer Mall (Einkaufszentrum). Somit erübrigen sich viele Dinge wie zum Beispiel Einkaufstüten Schleppen. Braucht man etwas fährt man einfach mit dem Lift runter und kauft es sich. Falls man zu faul ist zum kochen isst man einfach in einem der über 20 Restaurants unter einem.

5. A propos Essen – günstiges Sushi
Die Möglichkeit eine Mahlzeit Sushi (für unter 10 CHF) zu essen hat meinen Speiseplan ziemlich umgestellt. Sushi gabs mindestens 1 Mal wöchentlich.



6. Tiple O Burger
Leider haben wir den besten Burger in Hong Kong erst Spät entdeckt: Für 5 CHF gabs einen köstlichen Triple O Burger. Natürlich musste dieser auch kurz vor der Abreise nochmal gegessen werden.



7. Eingangshalle mit Lobby
In Hong Kong gibt es bei vielen Wohnblocks eine Lobby mit einem Security. Da fühlte man sich jedesmal wie im Hotel wenn man nach Hause kam J

8. Günstige Taxis
Mit dem Taxi zu fahren kostet in Hong Kong im Gegensatz zur Schweiz kein vermögen. Da gönnt man sich die fahrt eher einemal wenn es im durchschnitt 5 CHF kostet (für 15 minuten fahrt).

9. Mundschutz wenn krank
Eine der vielen Eigenheiten der Hong Konger habe ich besonders zu schätzen gewusst. Ist man etwas erkältet, so trägt man gewöhnlich einen Mundschutz, um andere nicht anzustecken. Dies finde ich sehr rücksichtsvoll.

10. Wenig Bürokratie
Mir bangt es schon vor dem Papierkram welcher mich, zurück in der Schweiz, erwartet. Umso mehr wusste ich zu schätzen, wie effizient in Hong Kong alles erledigt wurde. Von der Einschreibung bei der Uni, dem Beantragen der Hong Kong ID bis zur Abgabe der Wohnung – alles lief viel einfacher, schneller und bequemer ab. Da könnte sich manches Kreisbüro oder XY- Amt eine Scheibe davon abschneiden.

So, das Fleugzeug fliegt bald ab – und mehr Bilder zum Artikel folgen noch. Die Zeit in Hong Kong war super und ich bereue den Entscheid mein Masterstudium hier absolviert zu haben nicht. Doch wie in der Einleitung erwähnt, habe ich Hong Kong nicht immer geliebt. Der Eintrag zu den „10 Dingen welche ich NICHT vermissen werde“ folgt noch.

Sunday, 7 June 2015

Japan – zu Gast im höflichsten Land der Welt

Tokyo

Bereits kurz nach meiner Ankunft am Narita Airport in Tokyo merkte ich, dass in Japan etwas grosses auf mich zukommen würde. Denn bereits nach 5 Minuten Fahrt im Flughafen Bus, war ich in der Stadt – und durchfuhr diese für weitere 90 Minuten. Danach kam ich bei der Endstation des Buses in Shinjuku an, welches auch die grösste Metro Station der Welt ist (täglich passieren über 3,6 Million Leute). Tokyo darf sich mit seinen 35 Millionen Einwohnern als grösstes städtisches Gebiet der Welt rühmen. Diese Menschenmassen bewältigt die Stadt mit einem ausserordentlichen öffentlichen Verkehrsnetz und extremer Höflichkeit – jeder nimmt Rücksicht und reiht sich bei jeder Metro sStation brav ein um auf die nächste Bahn zu warten.

Am selben Abend traf ich meinen Kollegen Cyrill in Shibuya. Er hatte mir freundlicherweise für die kommenden Tage Asyl in seinem Studentenwohnheim gewehrt. Unser Treffpunkt war die Hachiko Statue in Shibuya, welche einen Hund darstellt, der für seine besondere Loyalität berühmt ist. Dieser wartete jeden Tag an der selben Stelle bei der Shibuya Station auf sein Herrchen. Selbst nachdem das Herrchen verstorben war, kehrte Hachiko für die nächsten 9 Jahre jeden Tag an die Stelle zurück, um auf sein Herrchen zu warten, bis er selber verstarb.

In Shibuya überquerte ich auch sogleich die grösste Kreuzung der Welt – die Berühmte Shibuya Crossing. Hier kann man sich die Menschenmassen von Tokyo vor Augen halten, da jedesmal wenn die Fussgängerampeln auf Grün Wechseln unendlich viele Menschen die Kreuzung in alle Richtungen überqueren. 

Doch genug der Grössenvergleiche, denn Tokio bietet noch vieles mehr, wie beispielsweise entspannende Grünflächen, schöne Tempel und beeindruckende Architektur. So habe ich gleich in den ersten Tagen den Meiji Shrine besucht, welcher von einem grossen Park und einem künstlichen Wald umgeben ist. Man sagt für den Wald wurden aus allen Teilen Japans Bäume herangeschafft und die Alleen welche diese Bäume formen waren wirklich erstaunlich. Zufälligerweise wurde beim Meiji Tempel noch eine traditionelle japanische Hochzeit abgehalten, welche sehr interessant war.

Der Shijo Tempel in Asakusa liegt am Ende einer turbulenten Touristen Strasse. Er ist jedoch von entspannenden Zen Gärten umgeben, in welchen sich wiederum kleinere Schreine befanden. Sehr beeindruckend waren die fünfstöckig Pagoda und die Tore in welchen eine Art Lampions hingen. Beim Tempel habe ich ein Ritual ausprobiert:  Man musste aus einem Behälter ein Stäbchen ziehen, auf welchem eine Nummer Stand. Danach hat man sich aus dem Kästen mit der jeweiligen Nummer, die Glücks oder Unglücksbotschaft herausgesucht.  Beim Entziffern der Nummern haben mir freundlicherweise die Japaner geholfen. Da ich jedoch immer wieder unglückliche Botschaften erhielt, habe ich das Spiel dann sein gelassen.

Nebst Tempeln, Schreinen und Parks gibt es in Tokio noch eine Unmenge an Hochhäusern (jedoch weniger als in Hong Kong) und ein Paar Türme.  Einer der Berühmtesten Türme ist der Tokyo Skytree. Dieser wurde nach dem zweiten Weltkrieg erbaut und gilt als Symbol des aufstrebenden Japans.

Den Aufzug nach oben habe ich mir aus Budget Gründen jedoch gespart und die Aussicht auf die Skyline von Odaiba oder Rappongi Hills aus genossen. Im Rappongi Hills Hochhaus war die Aussichtsplattform in das Museum der modernen Kunst integriert, sodass ich für ein paar Skyline Bilder unweigerlich zum Kunstfreund wurde. Ausserdem konnte man im Metropolitan Building Gratis bis in das 42 Stockwerk. Dort habe ich die Skyline von Tokyo bei Nacht genossen.


Aussicht von Rappongi Hills

Tokyo bei Nacht
 
Panorama von Odaiba

Sunset Odaiba

Die 5 Tage in Tokyo vergingen schneller als mir Lieb war und ich habe viele tolle Eindrücke von der Stadt erhalten. Ob beheizte Toiletten Sitze, Leute die sich beim Begrüssen sehr tief verbeugen oder Sushi dass vollautomatisch auf per Roboter zum Platz gefahren kommt - Japan hat schon so seine Eigenheiten. Dank meinem Guide und Gastgeber Cyrill durfte ich auch einige Insider der Stadt kennen lernen, deshalb an dieser Stelle Vielen Dank für die Gastfreundschaft!

Friday, 27 February 2015

Chinesisches Neujahr

Vom 18.02 bis 20.02 wird in Hong Kong, China, Taiwan und vielen anderen asiatischen Ländern der chinesische Jahreswechsel gefeiert. Anlässlich dieser Feierlichkeiten wurde ich von Kollegen aus Hong Kong zum traditionellen Familien-festmahl eingeladen. Dies war sehr interessant, da chinesisch Neujahr mit sehr vielen, teils fragwürdigen (aus westlicher Logik betrachtet) Traditionen verbunden ist.

Jedes Jahr ist einem Tier gewidmet,welches sich alle 12 Jahre wiederholt. 2015 ist das Jahr des Schafes und wer in diesem Jahr geboren wurde (2003, 1991, 1979 etc.) , sollte deshalb besonders viel Glück haben. Dementsprechend wird auch alles mit goldenen Schafen dekoriert. Manchmal sieht man jedoch auch Ziegen oder ähnliche Tiere, da es meiner Vermutung nach keine eindeutige Übersetzung für das chinesische Wort Schaf gibt. Bis jetzt habe ich folgende Varianten gelesen...
„Happy new year of the goat“
„Happy new year of the ram“
„Happy new year of the sheep“
„Happy new year of the lamb“

Das chinesische Neujahr verbringt man traditionell mit der Familie, wie etwa bei uns Weihnachten. Deshalb reisen in diesen Tagen über 3 Milliarden Asiaten nach Hause zu ihren Familien. Aus diesem Grund sind die Flüge in dieser Zeit doppelt so teuer wie sonst, und es wird davon abgeraten zu verreisen.



Eine Tradition, welche ich auch erleben durfte, ist das Überreichen von  kleinen roten Umschlägen, welche an junge, unverheiratete Familienmitglieder überreicht werden. Darin befinden sich üblicherweise 20 HKD was ca. 2 Euro entspricht. Zu meiner grossen Überraschung, habe ich auch einige dieser Couverts von Verwandten meiner Kollgen überreicht bekommen. Ich habe dann immer mit „Gong Hei Faa Joy“ geantwortet. Dies wünscht man sich üblicherweise an Neujahr, und bedeutet, dass man seinem Gegenüber im kommenden Jahr noch mehr Geld wünscht. Ich fand es etwas ironisch, seinem Gegenüber noch mehr Geld zu wünschen, nachdem man gerade Geld geschenkt bekommen hat. 
Nach zwei Familien Essen hatte ich dann eine kleine Sammlung an „Glückscouverts“.

Glückscouverts


Eine weitere Tradition ist links, rechts und über der Eingangstüre rote Banner mit chinesischen Schriftzeichen aufzuhängen. Darauf stehen Dinge, welche man sich für das neue Jahr wünscht. In meinem chinesisch Kurs durfte ich diese chinesischen Zeichen selber auf Banner pinseln. Dabei viel mir auf, dass sich die Chinesen am liebsten Geld oder eine gute Karriere wünschen. Als ich den chinesischen Kunst Professor nach den Zeichen für Gesundheit fragte, hat mich dieser verwundert angeschaut, und mir geraten ich solle mir lieber Geldsegen wünschen. Schlussendlich habe ich dann die Zeichen für Glück, langes Leben und Weltfrieden auf mein Papier gepinselt. 

l.u. langes Leben, l.o. Gück, oben Happy new Year, r. Peace on Earth
Exotisch wird es, wenns ums Essen geht. So durfte ich auch an den Neujahres Essen einige für mich neue Speisen probieren. Schnecken, geröstete Tauben, Abalaon Muscheln und spezielle Gemüse und Pilzarten standen auf der Speisekarte. Spannend war, dass fast jedes Mahlzeit eine spezielle Bedeutung hat. Die Abalon Muscheln ähneln von der Form her den alten chinesischen Goldbarren und sind deshalb sehr beliebt (und auch sehr teuer). Die Nudeln, welche serviert wurden, sind gut für ein langes leben und die Schweinsfüsse bringen Glück. 

Abalon Muschel
chinesische Goldbarren
chinesische Kostbarkeiten (Krebse, Schweinsfüsse, mini Lobster, Muscheln, Fisch)
Neujahres Essen


Nach meinen zahlreichen Erfahrungen mit der speziellen chinesischen Küche habe ich mir ein paar Daumenregeln aufgestellt:


  1. Die Chinesen glauben meist, dass der Verzehr von spezifischen Körperteilen eines Tieres auch zur Verbesserung des jeweiligen eigenen Körperteils führt (z.B. Fischaugen zu essen verleiht bessere Sehkraft, Schweinefüsse zu essen ist gut für die Beine und Tierhaut strafft natürlich die eigene Haut)
  2. Wenn das chinesische Wort einer Speise ähnlich klingt, wie das Wort für etwas Wünschenswertes (Glück, Geld, Gesundheit etc.), so führt der Verzehr der Speise das, was man sich wünscht, herbei.
  3.  Die meisten anderen absurden Speisen bringen Glück, Geldsegen, Potenzsteigerung oder ein langes Leben

Das Highlight des chinesischen Neujahrs war natürlich das gewaltige Feuerwerk mit der Skyline von Hong Kong  als Kulisse. Auf dem Weg dort hin, war mir allerdings etwas mulmig zumute, da schon in der Metrostation aus den Boxen zu hören war, dass Crowd Controll (Menschenmassen Kontrolle) Regeln etabliert waren und man sich bitte an die Informationen der zahlreichen Polizisten halten solle. Es bewegten sich unzählige Menschenmassen in Richtung Avenue Of Stars von wo aus man einen perfekten Blick auf die Skyline hat. 
Wir waren nicht die einzigen, welche das Feuerwerk sehen wollten
Durch die vielen Menschen, konnten wir nicht den besten Platz ergattern und hatten einige Palmen im Blickfeld. Dies verleihte dem ganzen eine spezielle Atmosphäre und es kam schon fast etwas Karibik Feeling auf bei 20 Grad im Februar. 



Ich wünsche ein glückliches chinesischen Neujahr oder „Xing nian quai le“, wie man auf Mandarin sagt.


Friday, 20 February 2015

Besucher in Hong Kong


 Dass Hong Kong eine Weltstadt ist, merken wir unter anderem daran, dass uns bis jetzt überraschend viele Freunde und Verwandte besucht haben. Hierbei handelt es sich nicht immer um geplante Besucher, welche beispielsweise einige Tage bei uns übernachten. So kommt es auch manchmal vor, dass ich ein Foto von Hong Kong auf Facebook poste und plötzlich jemand in einem Kommentar schreibt : “Hey Max, auch in Hong Kong? Wollen wir uns treffen?“ 
Bis jetzt hat es auch immer geklappt, sich dann zum Abendessen oder auf ein Bier in Wanchai oder Lang Kwai Fong zu verabreden.Vielen Dank für euren spontanen Besuch Loc und Bes.

Mit Eltern auf dem Peak
Für die vielen Besuche (mit Vorankündigung) möchten wir uns ebenfalls bedanken. Als erstes kam Kollege William im Oktober vorbei. Danach hat Jeff eine Nacht Zwischenstopp in Hong Kong auf seinem Flug von Peking nach Thailand gemacht. Ende Oktober hat Anchals Kollegin Suman eine Woche bei uns gewohnt. Im Januar des neuen Jahres besuchten uns Annegret & Paul auf ihrer Asienreise für 2 Tage. Im Februar hatten wir Hochsaison mit einem viertägigen Besuch meiner Eltern und dem einwöchigen Besuch von Gil & Lisa.

Mit Gil und Lisa an der Avenue of Stars

Wir möchten uns herzlich für all die Besuche bedanken und freuen uns, dass trotz der grossen Distanz so viele Freunde und Familie den weiten Weg nach Hong Kong auf sich nehmen. Weitere Besuche sind bereits geplant: William wird im April nochmal vorbeikommen und Fabio im Mai.

Tuesday, 13 January 2015

Reisebericht Vietnam Teil 2: Hue & Hoi An


Tag 5: 23.12.2014


Der Wecker läutete bereits um halb sechs in der Früh. Nach einem schnellen Frühstück ging es um 06:15 auf zum Flughafen um nach Hue zu fliegen. Dort kamen wir um 10:00 Uhr an. Da man erst gegen 12:00 einchecken konnte, deponierten wir unser Gepäck  und machten uns auf den Weg um die Zitadelle der Stadt zu erkunden. Eine Vietnamesin bot uns an, uns für 1 US Dollar pro person mit dem Boot über den Fluss zu fahren, welcher zwischen unserem Hostel und der Zitadelle lag. Als wir bereits auf dem Boot waren wollte sie jedoch mehr Geld, da wir aber nicht bereit waren, mehr für die kurze Überfahrt zu zahlen, liess sie uns an der nächst besten Stelle am gegenüberliegenden Ufer wieder aussteigen und wir mussten uns den Weg zurück zu einer begehbaren Strasse selber suchen.

Die Zitadelle fanden wir schlussendlich zum Glück trotzdem. Ausserhalb davon war von den USA zurückgelassenes Kriegsgerät ausgestellt. In der Zitadelle selber erstrahlten einige restaurierte Tempel  in alter Pracht. Viele der ehemaligen Gebäude konnten jedoch noch nicht wieder aufgebaut werden, nachdem sie im Vietnam Krieg zerstört wurden.




Tag 6: 24.12.2014


Heute stand die Tour durch die ehemalige entmilitarisierte Zone (Demilitarized Zone – DMZ) zwischen Nord und Süd Vietnam auf dem Programm. In weiser Voraussicht haben wir nicht die „Standard-Hostel-Touri“ Tour gebucht, welche schon um 06:00 Uhr in der Früh startet. Auf Tripadvisor haben wir eine private Tour mit einem Vietnam Kriegsveteran (Mr. Trung) gefunden und dort eine halbtages Tour gebucht welche statt 20 Dollar Pro Person 30 kostete. Dafür konnten wir ausschlafen und Mr. Trung hat uns um 10 Uhr mit seinem Fahrer abgeholt. Schon bei der eineinhalbstündigen Fahrt zur entmilitarisierten Zone hatte sich die Tour ausbezahlt, denn Mr. Trung hat uns während der ganzen Fahrt von seinen eigenen Erlebnissen aus dem Vietnamkrieg berichtet.

Aussergewöhnlich war, dass Mr. Trung nicht gegen die USA war, da er damals für den Süden kämpfte. Er betonte oft, dass die Gräueltaten, die Minen und die schlimmen Folgen des Vietnamkreiges auf das Konto beider Kriegsparteien gehen. Allerdings muss man erwähnen, dass die Bombardierungen und der Einsatz des Giftes „Agent 13“ schon hauptsächlich den USA zuzuschreiben sind.  Besonders interessant war, dass Mr. Trung selbst nach dem Vietnamkrieg 2,5 Jahre in Kriegsgefangenschaft war und uns eindrücklich Dinge darüber erzählte.

Als erstes besuchten eine, mit einschusslöchern übersähte, Ruine einer Kirche. Im Gegensatz zur Infotafel davor, welche betonte dass die Einschusslöcher ausschliesslich  von den USA verursacht wurden, erklärte uns Mr. Trung, dass es (logischerweise) beide Kriegsparteien waren, welche für die Zerstörung zu Verantworten hatten.



Das Highlight der Tour war der Besuch eines Tunnelsystems, in welchem die Vietnamesen während des Vietnamkrieges bis zu 5 Jahre lebten. Schon bei Ankunft fiel die von Bombenkratern geprägte Landschaft auf. Durch einen der 13 Eingänge betraten wir das enge Netzwerk von Tunneln, welche mit einfachstem Werkzeug in den Lehmboden gegraben wurden. Mr. Trung konnte sich im Tunnel ohne Probleme aufrechte gehen, wohingegen wir uns stetig in gebückter Haltung fortbewegen  mussten. In den Tunnelgängen befanden sich jeweils Nischen von circa einem Quadratmeter. Mr. Trung erklärte uns, dass hier Familien während 5 Jahren lebten und sogar Babys in den Tunneln geboren wurden.



Der Tag mit Mr. Trung war sehr prägend und hat uns geholfen die Kultur Vietnams etwas besser zu verstehen. Natürlich hat Mr. Trung auch von uns 5 Sterne auf Tripadvisor erhalten.
Das Weihnachtsfest am Abend desselben Tages darf nicht vergessen werden. Zur Feier gab es ein leckeres "westliches" Essen in einem Hotel in Hue. 

Tag 7: 25.12.2014

Um 8 Uhr morgens fuhr der Bus in Richtung Hoi An. In diesem idyllischen Touristen Städtchen kamen wir dann gegen Mittag an. Am Nachmittag haben wir die Altstadt von Hoi An erkundet, doch leider regnete es die ganze Zeit. Besonderes Highlight war eine Brücke welche den mit Fischebooten überseeten Fluss überagte. Auch die Tempel und zahlreichen kleinen Strassenläden, welche Laternen, Anzüge oder sonstige Souvenirs verkauften, verliehen dem Städtchen das gewisse etwas.




Da es in Hoi An leider regnete und der Wetterbericht auch für Dalat (wo River Rafting und Plantagenbesuch geplant war) keinen Sonnenschein vorsah, beschlossen wir unseren Plan etwas zu ändern. Statt am nächsten Abend mit dem Bus 18 Stunden nach Dalat zu fahren, buchten wir einen einstündigen Flug nach Saigon  (auch bekannt al Hoh Chi Minh City) wo sonnige 30 Grad herrschen sollten. Da Vietnam ein sehr langezogenes Land ist, besitzt das Land mehrere Klimazonen. Im Norden (Hanoi) war es winterlich trocken bei 10 Grad. In der Mitte (Hoi An und Hue) war gerade Regenzeit bei 18 Grad und im Süden (Saigon) strahlte die Sonne bei 30 Grad.

Tag 8: 26.12.2014

Bevor wir  Hoi An am Abend verliessen, beschlossen wir die ländliche Gegend noch etwas zu erkunden. Glückerlicherweise hörte es am Nachmittag auf zu regnen und wir mieteten uns Scooter um das Land und die Leute hautnah zu erleben. Die von Reisfeldern und Fischern geprägte Landschaft lieferte ein eindrückliches Bild ab.




Ausserdem haben wir einen Markt entdeckt, an welchem alles angeboten wurde, was das fruchtbare Land her gab. Egal ob duftender Fisch, frisches Gemüse oder exotische Früchte - hier gab es alles zu spottpreisen. Wir nutzten die Gelegenheit und haben uns 3 kg Passionsfrüchte für 1 Dollar pro Kilo gekauft. Die folgende Woche gab konnten wir deshalb täglich köstliche Passionsfrüchte geniessen.